Vom Autor: yagdar.comFragment aus dem Buch von Rimas Kociunas „Grundlagen der psychologischen Beratung“ Jeder Berater sollte sich vor Beginn seiner beruflichen Tätigkeit sowie während des Arbeitsprozesses einer persönlichen Therapie unterziehen , d.h. Lösen Sie Ihre Probleme mit der Unterstützung eines erfahrenen Fachmanns. Die Erfahrung einer persönlichen Therapie ist zum einen deshalb wichtig, weil ein Berater, wie jeder Mensch, „weiße Flecken“ in seiner Persönlichkeit hat: unbekannte, unbewusste Aspekte des Selbst, innere Konflikte, deren tiefere Kenntnis und Lösung zur Entstehung beiträgt ein effektiver Berater. Für einen Berater ist es sehr nützlich, unter der Aufsicht eines anderen Fachmanns die Erfahrungen so bedeutender Ereignisse im Leben wie Liebe, Sex, Gewalt, Familienbeziehungen, Macht, Tod usw. selbst zu beobachten. Dies bedeutet nicht, dass die Persönlichkeit des Beraters „bis auf die Knochen zerlegt“ werden sollte. Damit ist die Notwendigkeit einer ausreichenden Selbsterkenntnis gemeint, bevor Hilfe benötigt wird. Allerdings wäre es übertrieben zu sagen, dass man zu Beginn der Beratung alle inneren Konflikte loswerden sollte. Es ist wichtig, das Wesen von Konflikten zu verstehen und zu verstehen, wie sie sich auf die Beziehungen zu Kunden auswirken. Denn wenn es einem Berater in seinem Privatleben schwerfällt, seine Wut einzudämmen oder nicht versteht, warum er sich ständig schuldig fühlt, ist die Wahrscheinlichkeit ähnlicher Reaktionen im Beratungsprozess hoch. Wenn ein Berater durch vergangene Missverständnisse oder dringende Bedenken belastet wird, wie kann er dem Kunden helfen, solche Probleme loszuwerden? In der Realität kommen wir mit dem Klienten nicht weiter als den Weg, den wir gegangen sind. Auch die Beratung mit einem professionellen Kollegen ist vor Beginn der Arbeit wertvoll, da die ständige Begegnung mit verschiedenen Klientenproblemen oft unsere alten Konflikte und verdrängten Gefühle offenbart. Ein unerfahrener Berater wird oft von einem Gefühl beruflicher Ohnmacht gequält. Dies erfordert auch die Hilfe von Kollegen. Ein weiterer wichtiger Vorteil der persönlichen Therapie besteht darin, dass der Berater in die Rolle des Klienten schlüpft und relevante Erfahrungen sammelt. Wie A. Storr (1980) feststellt: „Ein Arzt erreicht die Perfektion, wenn er auch Patient war.“ A.P. Tschechow, ein ausgebildeter Arzt, sagte, dass er, wenn er Studenten Medizin beibringen würde, die Hälfte seiner Zeit der Beherrschung der Psychologie eines kranken Menschen widmen würde, seine Weltanschauung biete eine einzigartige Gelegenheit, den Prozess der Beratung und Psychotherapie zu durchschauen die Augen des Kunden. Nur so kann der Berater wissen, was mit Selbstbeobachtung verbundene Angst ist, was Verschiebung ist und wie sie funktioniert usw. Durch die Rolle des Klienten hat der Berater ein viel besseres Verständnis für die gesamte Bandbreite emotionaler Erfahrungen, die während der Beratung entstehen. Sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppentherapie mit zukünftigen und bereits arbeitenden Beratern ist es wichtig, die damit verbundenen Probleme hervorzuheben ein tieferes Verständnis für die Besonderheiten des Berufs, um auf die Gründe und Motive zu achten, die zum Beruf geführt haben. Der Berater sollte sich folgende Fragen stellen: Welche Bedürfnisse sind für meine Berufswahl ausschlaggebend? Welchen Nutzen möchte ich mit den Bedürfnissen meiner Kunden erzielen? die Persönlichkeit des Beraters und seine Probleme: Welche Probleme habe ich und wie löse ich sie? Welchen Einfluss können diese Probleme auf meine Arbeit haben? Was sind meine Werte und wie wirken sie sich auf meinen Beratungsstil aus? Wie verwende ich Welche Menschen mögen mich am meisten und wer mag mich nicht? Welchen Eindruck mache ich auf andere Menschen? Der Versuch, diese Fragen in einer Einzel- oder Gruppentherapie zu beantworten, hilft Ihnen Sich selbst besser kennenzulernen und zu verstehen, was bedeutet, ein effektiverer Berater zu werden.