I'm not a robot

CAPTCHA

Privacy - Terms

reCAPTCHA v4
Link




















I'm not a robot

CAPTCHA

Privacy - Terms

reCAPTCHA v4
Link



















Open text

Vom Autor: Märchentherapie war schon immer ein sicherer Ort, um in das Unbewusste eines Menschen einzudringen. Unter der Bedingung natürlich, dass der Geschichtenerzähler (Psychologe) zärtlich und sorgsam mit der Seele des Zuhörers umgeht, und auch mit RESPEKT. Es war einmal ein Mädchen mit goldenen Zöpfen ... Ihre Haare gaben ihr immer Kraft. Sie las schon früh die Geschichte von Simson und glaubte immer, dass Haare ein besonderes Geschenk seien. Dann wurde sie erwachsen und vergaß das Geschenk. Ihre Aufmerksamkeit wurde von alltäglichen Dingen abgelenkt: Es warteten so viele Probleme und Schwierigkeiten darauf, sie zu lösen. Es kam der Moment, in dem sie eine schwarz-schwarze Decke sah, die das ganze Blau des Himmels vor ihr verbarg. Sie war verwirrt und begann sich umzusehen, aber niemand sah sie an. Dann fing sie an, diese schwarze Decke anzuschreien, die eher wie ein Federbett aussah, in deren Weichheit man ertrinken konnte. Und je mehr sie schrie, manchmal laut, manchmal mit Leib und Seele, desto tiefer sank die Dunkelheit. Verzweiflung kroch in ihr Herz ... An einem dieser Tage ging sie in den Wald, der ihr Zuflucht vor der Dunkelheit bot. Dort hörte sie ein leises Flüstern: „Schal, ... Schal, ...“ Als sie sich umsah, sah sie niemanden, nur ein leises Rascheln: „Zieh den Schal aus ...“ Und erst dann wurde ihr klar, dass sie war in einen riesigen Schal gehüllt, der ihr Haar, ihre Schultern und die Krümmung ihres Halses verdeckte. Er drückte sie bereits so fest an sich, dass es ihr schwer wurde zu atmen, geschweige denn sich frei zu bewegen. Sie zog mit aller Kraft den Knoten und zog dieses Stück seltsamen Stoff ab. Ihr goldenes Haar fiel ihr über die Schultern und glitzerte in allen Schattierungen der Sonne. Zum ersten Mal seit vielen Jahren streckte sie sich frei und holte tief Luft. So tief und stark, dass die Sonne selbst in alle Zellen ihres Körpers eindrang. Eine leise Melodie begann aus ihrem Haar zu strömen. Als sie aus dem Wald zurückkehrte, sah sie die Augen der Menschen, denen sie begegnete – sie schauten sie an. Einige hörten eine seltsame, sehr leise Melodie. Seitdem kamen viele zu ihr, um der Melodie zu lauschen oder das Gold ihrer Haare zu betrachten. Danach verschwand für die meisten der lange getragene Schal von ihrem Kopf. Und sie begannen, ihre Melodie zu hören. Es ist unmöglich, nicht hinzuzufügen, dass sie bei ihrer Rückkehr aus dem Wald nie eine schwarze Decke über sich vorfand – nur einen tiefblauen und durchdringend blauen Himmel. Manchmal berührte das Blau das Gold ihrer Haare und dann geschahen Wunder...

posts



72872125
57222048
44349548
93864071
56095691